Vermögensverwaltende GmbH: Tipps und Tricks zur erfolgreichen Umwandlung

Wenn du dein Vermögen strukturiert und effizient verwalten möchtest, könnte die Gründung einer vermögensverwaltenden GmbH eine Überlegung wert sein. Das Ganze ist nicht nur für Privatpersonen, sondern auch für Unternehmen interessant. Konkret geht es darum, Vermögenswerte wie Immobilien, Unternehmensbeteiligungen, Aktien und andere Wertpapiere zu erwerben und smart zu managen. Gleichzeitig kannst du durch die Gründung einer vermögensverwaltenden GmbH steuerliche Vorteile nutzen und dein persönliches Haftungsrisiko begrenzen. Klingt gut, oder?

Wir verstehen, dass die Gründung einer vermögensverwaltenden GmbH einige Hürden mit sich bringen kann. Vielleicht fragst du dich auch, ob diese in deinem individuellen Fall überhaupt sinnvoll ist. Keine Sorge, wir sind hier, um dir bei dieser Entscheidung zur Seite zu stehen.

In unserem Blogbeitrag klären wir dich deshalb darüber auf, wann es sich lohnen könnte, diesen Schritt zu wagen, welche finanziellen Aufwendungen auf dich zukommen, welche Sonderformen es gibt und welche Vor- und Nachteile die Gründung einer vermögensverwaltenden GmbH bietet. Damit erhältst du einen kompakten Überblick über alle relevanten Informationen, die dir helfen, eine erste Einschätzung vorzunehmen.

Welche Varianten der vermögensverwaltenden GmbH gibt es?

Abhängig davon, ob du dein privates oder geschäftliches Vermögen verwalten möchtest, stehen dir zwei verschiedene Optionen für die vermögensverwaltende GmbH zur Verfügung:

  • Privatvermögen: Bei der ersten Option bringst du dein persönliches Vermögen in die GmbH ein. Das kann eine Vielzahl von Vermögenswerten umfassen wie beispielsweise Immobilien, Anleihen, Aktien, ETFs und andere Finanzinstrumente.
  • Geschäftsvermögen: Geht es hingegen um dein geschäftliches Vermögen, kann eine Muttergesellschaft (Holding) Beteiligungen an verschiedenen Unternehmen wie Kapitalgesellschaften (KG), Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH), Aktiengesellschaften (AG) oder anderen Gesellschaftsformen halten.

Wann ist es sinnvoll, eine vermögensverwaltende GmbH zu gründen?

Im Allgemeinen ist die Gründung einer vermögensverwaltenden GmbH nur dann ratsam, wenn die anfänglichen Kosten und die zu erwartenden laufenden Aufwendungen geringer sind als die potenziellen Steuerersparnisse. Dies setzt voraus, dass du bzw. dein Unternehmen über ein ausreichendes Grund- oder Kapitalvermögen verfügen.

Ein grober Anhaltspunkt ist: Mindestens ein sechsstelliges Barvermögen, das heißt 100.000,00 €, ist nötig, damit sich die Gründung einer vermögensverwaltenden GmbH lohnt. Häufig wird jedoch ein höheres Vermögen von mindestens 500.000,00 € empfohlen, um die Rentabilität dieser Unternehmensform sicherzustellen. Solltest du nicht über das erforderliche Barvermögen verfügen, reicht es alternativ auch, wenn du über Immobilien oder Wertpapiere in der besagten Höhe verfügst.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass je nach Investitionsstrategie auch andere Mindestvermögenswerte relevant sein können. Daher solltest du dich mit einem Steuerberater in Verbindung setzen, der eine umfassende Beratung zur Gründung einer vermögensverwaltenden GmbH anbieten kann. Im Rahmen der Beratung berücksichtigt er nicht nur deine individuelle finanzielle Situation, sondern prüft auch, ob du die Gründungsvoraussetzungen erfüllst.

Wie viel kostet es, eine vermögensverwaltende GmbH zu gründen?

Die Gründungskosten für eine vermögensverwaltende GmbH liegen in der Regel bei rund 2.000,00 €. Darin enthalten sind unter anderem die Notarkosten, die Kosten für die Satzung sowie die Kosten für den Gründungsvertrag. Hinzu kommt das für die Gründung einer GmbH erforderliche Stammkapital von 25.000,00 €. Sollte es im Rahmen der Gründung zu der Übertragung von Immobilien kommen, musst du zudem eine Grunderwerbsteuer entrichten.

Es ist schwierig, eine generelle Aussage über die fortlaufenden Kosten nach der Gründung der vermögensverwaltenden GmbH zu treffen, da diese von verschiedenen Faktoren abhängig sind. Dennoch solltest du im Allgemeinen bedenken, dass weitere finanzielle Aufwendungen auf dich zukommen werden. Dazu gehören beispielsweise Ausgaben für einen Steuerberater, der sich um die Buchführung sowie die Erstellung von Gewerbe- und Körperschaftssteuererklärungen im Rahmen des Jahresabschlusses kümmert.

Welche Schritte umfasst die Gründung einer vermögensverwaltenden GmbH?

Vor der eigentlichen Gründung ist eine sorgfältige Überprüfung der Erfüllung der Gründungsanforderungen unerlässlich. Neben dem erforderlichen Mindestvermögen für eine wirtschaftlich rentable vermögensverwaltende GmbH musst du auch die potenziellen steuerlichen Vorteile gegen die entstehenden Kosten abwägen. Personen, die innerhalb der letzten Jahre von einem Insolvenzverfahren betroffen waren, dürfen zwar eine vermögensverwaltende GmbH gründen, jedoch nicht als Geschäftsführer fungieren. Wenn du alle Kriterien erfüllst, kann der Gründungsprozess beginnen.

  • Gesellschaftsvertrag: Der Gesellschaftsvertrag ist die rechtliche Grundlage deines Unternehmens, in dem sämtliche Rechten und Pflichten der Gesellschafter festgehalten werden. Unverzichtbar ist dabei die notarielle Beurkundung des Vertrags, damit dieser seine Gültigkeit erlangt.
  • Geschäftskonto: Sobald der Gesellschaftsvertrag vorliegt, kannst du bei deinem Geldinstitut ein Geschäftskonto eröffnen.
  • Einzahlung des Stammkapitals: Das erforderliche Stammkapital in Höhe von 25.000,00 € musst du im nächsten Schritt auf dein Geschäftskonto einzahlen.
  • Handelsregistereintragung: Nach der Einzahlung des Stammkapitals trägt dein Notar deine gegründete GmbH ins Handelsregister ein.
  • Bekanntmachung: Aus Gründen der Rechtssicherheit und damit dein Unternehmen handlungsfähig ist, musst du die Gründung der GmbH bekannt machen.
  • Aufnahme der Geschäftstätigkeit: Mit dem Abschluss aller vorheriger Schritte ist deine GmbH nun befugt, ihre Geschäftstätigkeit offiziell zu beginnen.

Welche Vorteile bringt die Gründung einer Vermögensverwaltungs GmbH mit sich?

Um dir die wesentlichen Vorteile der vermögensverwaltenden GmbH vorzustellen, haben wir diese nachfolgend kompakt zusammengestellt. Dabei werden sowohl steuerliche als auch rechtliche und finanzielle Aspekte betrachtet, damit du ein umfassendes Bild zur Unternehmensform erhältst.

Steuerersparnis mit der vermögensverwaltenden GmbH

Die Hauptfunktion einer vermögensverwaltenden GmbH liegt in der Verwaltung von Kapitalvermögen. Um von den steuerlichen Ersparnissen zu profitieren, muss sie sich darauf beschränken und darf keine anderen Tätigkeiten ausüben. Darüber solltest du dir bewusst sein, wenn du über die Gründung dieser Unternehmensform nachdenkst. Ist das in deiner gegründeten GmbH jedoch der Fall, kannst du diese von der Gewerbesteuer befreien lassen, was einen wesentlichen Vorteil der vermögensverwaltenden GmbH darstellt. Weiterhin musst du, wenn du dich für die Sonderform der Finanzholding entscheidest, keine Körperschaftssteuer bei Gewinnausschüttung zahlen.

Vereinfachte Vermögensübertragung

Insbesondere für vermögende Privatpersonen kann die Gründung einer vermögensverwaltenden GmbH vorteilhaft sein, indem Vermögensanteile in das neu gegründete Unternehmen eingebracht werden. Dieser Schritt erweist sich als besonders nützlich, wenn langfristige Vermögensübertragungen auf Kinder und Enkelkinder angestrebt werden, da die Vererbung dadurch vereinfacht wird.

Schutz des Privatvermögens

Durch die Einbringung deines Privatvermögens in die GmbH beschränkt sich deine Haftung auf das Geschäftsvermögen. Dies bedeutet, dass deine Gläubiger im Falle von finanziellen Verlusten oder bei rechtlichen Schwierigkeiten nur auf dein in die GmbH eingebrachtes Vermögen zugreifen können, nicht auf dein Privatvermögen.

Über welche möglichen Nachteile sollte ich mir bewusst sein?

Die Gründung einer vermögensverwaltenden GmbH rentiert sich im Allgemeinen nur, wenn du über ein beträchtliches Vermögen verfügst. Eine Faustregel besagt, dass dieses mindestens im sechsstelligen Bereich liegen sollte. Selbst wenn dein Vermögen ausreichend ist, sind die mit der Gründung verbundenen Kosten hoch, insbesondere aufgrund der erforderlichen Stammkapitaleinlage von 25.000,00 €. Zusätzlich können weitere Verwaltungskosten entstehen, die bei der Planung berücksichtigt werden müssen. Es ist daher ratsam, im Vorfeld einen Steuerberater zu konsultieren, der dich bei der Entscheidung unterstützen kann, ob die Gründung wirtschaftlich sinnvoll ist.

Weiterhin wird durch die Gründung der GmbH dein eingebrachtes Privatvermögen in Betriebsvermögen umgewandelt. Das bedeutet, dass du nicht mehr uneingeschränkt darüber verfügen kannst. Der Hauptzweck besteht darin, langfristig Vermögen aufzubauen. Sofortige Auszahlungen sind nicht möglich, sondern müssen vorab beschlossen werden. Zudem verlierst du durch die Gründung einer GmbH deinen ursprünglichen Status als Privatperson und musst deinen neuen unternehmerischen Pflichten nachkommen.

Falls es zu längeren Verzögerungen zwischen dem Abschluss des Notarvertrags und der Eintragung ins Handelsregister kommt, gilt deine vermögensverwaltende GmbH als Vorgesellschaft. Wenn sie dennoch bereits vermögensverwaltende Tätigkeiten ausführt, besteht während dieser Übergangszeit eine Gewerbesteuerpflicht.

Wann ist die Gründung einer Holding zur Vermögensverwaltung sinnvoll?

In der Finanzholding, auch bekannt als „Vermögensholding“, liegt die alleinige Verantwortung für die Verwaltung des Vermögens bei der Muttergesellschaft. Die Tochtergesellschaften verfügen dennoch über strategische Unabhängigkeit von der Muttergesellschaft und übernehmen das operative Geschäft der Gesellschaft. Dies macht diese Art der Holding insbesondere für Investoren und Unternehmer mit hohem Vermögen äußerst interessant.

Die Entscheidung für eine Finanzholding ermöglicht nicht nur eine effiziente Vermögensverwaltung, sondern bringt auch steuerliche Vorteile mit sich. Ein solcher Vorteil besteht beispielsweise darin, dass Tochtergesellschaften keine Kapitalertragssteuer an die Muttergesellschaft abführen müssen, wenn Gewinne ausgeschüttet werden.

Symbolbild "Vermögensverwaltende GmbH": Jan Philipp, spezialisierter Steuerberater, sitzt an seinem Schreibtisch und schaut auf den Bildschirm seines Computers. Dabei telefoniert er.

Was ist eine Holding?

Bei der Holding handelt es sich nicht um eine eigene Rechtsform, sondern um eine hierarchisch angeordnete Unternehmensstruktur. Der Begriff „Holding“ stammt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt so viel wie „haltend” oder „innehabend”, was sich in der Unternehmensstruktur widerspiegelt. In ihrer simpelsten Form verfügt eine Holding über ein Mutterunternehmen, das Kapitalbeteiligungen an mindestens einem Tochterunternehmen hält. Klassischerweise besitzt ein Mutterunternehmen jedoch Anteile an gleich mehreren Tochterunternehmen. Trotzdem bestehen die Unternehmen rechtlich unabhängig voneinander.

Welche weiteren Holding-Formen gibt es?

Abgesehen von der Finanzholding, die vor allem im Bereich der Vermögensverwaltung weit verbreitet ist, gibt es jedoch noch drei weitere Holding-Typen. Hierzu zählen die Operational Holding, die Organisational Holding und die Management Holding.

Operational Holding

Bei der Operational Holding, die auch als „Operative Holding“ bezeichnet wird, handelt es sich um die verbreitetste Holding-Form. Die Muttergesellschaft lenkt die operativen Geschäfte und übt einen bedeutenden Einfluss auf ihre Tochterunternehmen aus. Hierbei besteht für die Tochterunternehmen eine strategische, personelle und strukturelle Verbindung zur Muttergesellschaft.

Organisational Holding

Innerhalb einer Organisational Holding, auch als „Organisatorische Holding“ bekannt, agiert die Muttergesellschaft als Dachgesellschaft für diverse Tochtergesellschaften. Die Schaffung einer Muttergesellschaft dient dazu, eine oberste Hierarchieebene festzulegen, um die interne Organisation zu verbessern. Dies geschieht in der Regel durch die Aufteilung einzelner Geschäftsbereiche auf die verschiedenen Tochtergesellschaften.

Management Holding

In einer Management Holding, die auch unter dem Namen „Strategische Holding“ bekannt ist, hat die Muttergesellschaft eine zentrale Steuerungsrolle und beeinflusst aktiv die strategische Ausrichtung ihrer Tochtergesellschaften. Sie ist jedoch nicht direkt in das operative Geschäft eingebunden, das ausschließlich den Tochtergesellschaften obliegt. Dennoch hängen die Tochterunternehmen von den Entscheidungen und der Kapitalzufuhr der Muttergesellschaft ab.

Wie unterscheidet sich eine immobilienverwaltende GmbH von einer vermögensverwaltenden GmbH?

Bei der immobilienverwaltenden GmbH, die auch als „vermögensverwaltende GmbH für Immobilien“ oder als „vermögensverwaltende Immobiliengesellschaft“ bezeichnet wird, handelt es sich um eine Sonderform der vermögensverwaltenden GmbH. Wie es der Name bereits vermuten lässt, beschränkt sich die Tätigkeit der immobilienverwaltenden GmbH auf die Vermietung und Verpachtung von Immobilien.

Die Einbringng deiner Immobilie in eine vermögensverwaltende Immobiliengesellschaft lohnt sich schon dann, wenn du mit der Immobilie Mieteinnahmen oder Verkaufserlöse erzielst. So werden deine Einnahmen nicht mit dem Einkommenssteuersatz belastet, sondern nur mit dem wesentlich geringeren Körperschaftsteuersatz von 15 % sowie dem Solidaritätszuschlag von 5,5 %.

Vermögensverwaltungs GmbH gründen mit H & V Steuerberatung an deiner Seite

Bevor du eine endgültige Entscheidung über die für dich geeignete Rechtsform triffst, solltest du dich von einem spezialisierten Steuerberater betreuen lassen. Im Rahmen einer maßgeschneiderten Beratung wirst du herausfinden, ob die Gründung einer vermögensverwaltenden GmbH die richtige Wahl für deine individuelle Situation ist, und kannst mögliche Kostenfallen frühzeitig erkennen.

Lass uns dir helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen! Als Experten im Steuerwesen

nehmen wir uns Zeit, deine Vermögenssituation genau zu prüfen und alle relevanten steuerlichen, rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Faktoren zu durchleuchten.

Wenn wir zusammen zu dem Entschluss gelangen, dass die vermögensverwaltende GmbH eine rentable Option für dich ist und du dich für diese Unternehmensform entscheidest, stehen wir dir auch bei der Umwandlung weiterhin mit Rat und Tat zur Seite. Mit der Gründung kommen zusätzliche Verwaltungsaufgaben und die Abwicklung von Steuerangelegenheiten auf dich zu, die wir gerne für dich übernehmen.